Die Brücke zum Geschützturm: 42,7 KB

Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen mussten für die Burg neue Verteidigungsstrategien entwickelt werden. Der Bau des mit der Brücke verbundenen, vorgelagerten und frei stehenden Geschützturms war der erste Schritt zum Umbau der Sparrenburg zur Renais­sance-zeit­lichen Fes­tung.
Die im Sommer 2010 frei gelegte Brücke (1) zwischen Burg und Geschütz­turm (4). Sie setzt unter dem später errich­teten Zeug­haus an die älteste ent­deckte Mauer (2) an, die aller Wahr­schein­lich­keit nach die mittel­alter­liche Burg­mauer ist. Diese wurde im west­lichen Bereich abge­brochen und durch ein modernes Teil­stück (3) ersetzt.

Über die Brücke (1) gelangte man auf die Gefechts­platt­form des Geschütz­turms (4), die heute die Aus­sichts­platt­form des soge­nann­ten Wind­mühlen­ron­dells ist. Um in den unte­ren Teil des Geschütz­turms zu gelan­gen, hat die Brücke eine zweite, untere Etage, einen gedeckten Gang (5), an dessen Ende eine Treppe in diesen Raum führt. Auf dem Burg­gelände gab es einen Zugang (6) zu diesem gedeckten Gang, der ein wenig Auf­schluss über die Bebau­ung hier zu der dama­ligen Zeit geben kann: der Weg über die Brücke verlief auf dem Burg­gelände gerade­aus. Am Ende des unte­ren Zu­gangs befin­den sich zwei Zargen (7), die anzei­gen, dass der gedeckte Gang (5) mit einem Tor ver­schlos­sen war. Das Zeug­haus wurde spä­ter so kon­stru­iert, dass sich beide Zugänge inner­halb eines Raumes befin­den. (8) zeigt noch Reste des Fuß­bodens in diesem Raum an.

Die Brücke hat im gedeck­ten Gang auf beiden Seiten zwei Schieß­scharten, deren Öff­nungen am Ver­lauf der mittel­alter­lichen Burg­mauer ausge­rich­tet sind. Zwei schräg durch die Mauer gebaute Schieß­scharten finden sich an der süd­west­lichen Seite, eine (9a) in dem dauer­haft ausge­gra­benen Bereich, die andere (9b) ist in den Kase­matten (unter­ir­di­sche Räume und Gänge) sicht­bar. Auf der ande­ren Seite wurde eben­falls, aber nur für die Zeit der Grabun­gen, die der Pass­seite fernere Schieß­scharte (10a) ausge­graben, die andere (10b) befin­det sich näher am Wind­mühlen­ron­dell.